zurück

EP-Berichterstatter im Dialog: Initiativbericht zum 28. Regime als Lösungsansatz zur Stärkung des EU-Binnenmarktes

Am Montag, den 6. Oktober 2025, luden die Europäische Bewegung Deutschland e. V. (EBD) und das Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Deutschland im Rahmen der Reihe „EP-Berichterstatter im Dialog“ ins Europäische Haus in Berlin ein. Im Mittelpunkt stand der Initiativbericht des EPs und dessen Berichterstatter MdEP René Repasi zum sogenannten „28. Regime“ – einem optionalen europäischen Rechtsrahmen, der Unternehmensgründungen im Binnenmarkt vereinfachen und den europäischen Wirtschaftsraum stärker integrieren soll.

Nach der Begrüßung durch Judit Hercegfalvi (EP-Verbindungsbüro) und Bernd Hüttemann (EBD) erläuterte Repasi in seinem einführenden Statement Ziel und Tragweite des Berichts. Das 28. Regime solle nationale Gesellschaftsformen nicht ersetzen, sondern eine zusätzliche, optionale Möglichkeit bieten, um europaweit digital und einheitlich Unternehmen gründen zu können. Damit setzt das Europäische Parlament ein deutliches Signal für Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Bürokratieabbau. Die Europäische Kommission ist nun aufgefordert, im ersten Quartal 2026 einen konkreten Gesetzesvorschlag vorzulegen.

In kurzen Stellungnahmen beleuchteten Prof. Dr. Anne Sanders (Universität Bielefeld), David Hanf (Bundesverband Deutsche Startups) und Armin Steuernagel (Stiftung Verantwortungseigentum) die Initiative aus juristischer, wirtschaftlicher und unternehmensethischer Perspektive. Sanders hob die Bedeutung klarer Standards und einfacher Beteiligungsmodelle hervor, Hanf betonte die Chancen eines einheitlichen europäischen Regelwerks für Start-ups, und Steuernagel plädierte für Rahmenbedingungen, die langfristiges Unternehmertum und Verantwortungseigentum fördern.

In der von Bernd Hüttemann moderierten Diskussion mit dem Publikum standen Fragen zur Mitbestimmung, zur Abgrenzung zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen sowie zum Verhältnis von EU- und nationalem Recht im Vordergrund. Während Wirtschaftsvertretende die Chance auf mehr Integration und Effizienz betonten, mahnten Gewerkschaftsvertretende den Schutz von Arbeitnehmerrechten an. Einigkeit herrschte darin, dass nur ein ausgewogenes Konzept Akzeptanz finden könne – mit Rechtssicherheit, sozialer Balance und klarer Aufsicht.

Die Debatte zeigte: Das „28. Regime“ hat das Potenzial, den europäischen Binnenmarkt zu vertiefen, Innovation zu fördern und grenzüberschreitendes Unternehmertum zu erleichtern. Für die EBD steht die Initiative exemplarisch für das, was europäische Integration leisten kann – Bürokratieabbau durch gemeinsame Regeln und Stärkung des Binnenmarkts durch kluge Gesetzgebung.

Mehr zur Thema Binnenmarkt aus EBD-Sicht lesen Sie hier.

Kommende Veranstaltungen der EBD finden Sie hier.

Verwandte Nachrichten

Logo der Eurpäischen Bewegung Deutschland

Kontakt

Europäische Bewegung Deutschland e.V.

Alt-Moabit 92

D-10559 Berlin

Fon: +49-30-3036201-10

Fax: +49-30-3036201-19

info(at)netzwerk-ebd.de

Social Media