Preisverleihung | Frau Europas 2025 ist Marie von Manteuffel

Am 5. Mai 2025 wurde Marie von Manteuffel im Europäischen Haus in Berlin mit dem Preis Frauen Europas ausgezeichnet. Die Europäische Bewegung Deutschland e.V. (EBD) ehrte sie für ihr langjähriges, herausragendes Engagement für eine menschenwürdige europäische Flüchtlingspolitik und den Schutz besonders verletzlicher Gruppen. Die feierliche Veranstaltung fand in Kooperation mit der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland statt.

Für einen würdigen Rahmen sorgte Dr. h.c. Sissy Thammer, die mit viel Gespür und einem klaren europäischen Kompass durch den Abend führte. Musikalisch begleitet wurde die Verleihung vom Flötenduo Katharina Kiermeier und Meret Louisa Vogel, unterstützt durch den Verein Yehudi Menuhin Live Music Now Berlin e.V.

Barbara Gessler, Vertreterin der Europäischen Kommission in Deutschland, eröffnete die Veranstaltung mit einem klaren Appell an die Bedeutung gesellschaftlicher Stimmen. Der Preis, so Gessler, zeige, „dass wir in diesen Tagen Ermunterung brauchen und positive Botschaften von Menschen, die sich für Europa einsetzen.“

Im Anschluss sprach Dr. Anna-Maija Mertens, Präsidentin der EBD, über das Fundament europäischer Zusammenarbeit: „Solidarität, Menschlichkeit und Verantwortung sind Grundpfeiler eines solidarischen Europas.“ Sie hob die Preisträgerin als Vorbild hervor, die diese Werte mit Leben füllt: „Engagierte Frauen wie Marie von Manteuffel gehen hier als Vorbild voran. Nicht nur beruflich, sondern auch ehrenamtlich setzt sie sich für Menschenrechte, Asylrecht und humanitäre Hilfe ein und zeigt uns, wie wichtig es ist, Menschen eine Stimme zu geben, die in den meisten Debatten vergessen werden.“

Die Laudatio hielt Prof. Dr. Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Sie beschrieb Marie von Manteuffel als eine Frau, „die sich die Themen für ihr Ehrenamt gesucht hat, die am schwierigsten, aber auch am wichtigsten sind.“ In einer Zeit, in der 41 % der Bevölkerung Migration als das größte Problem betrachten, so Rudolf, bleibe Manteuffel beharrlich: „Menschenrechte müssen immer wieder verteidigt werden. Dafür brauchen wir Menschen wie dich.“ Besonders beeindruckte sie die Haltung der Preisträgerin: „Du bist zugewandt und beharrlich. Auch wenn du immer wieder verzweifelt warst, hast du nie aufgegeben. Du hast gesagt: ‚Es gibt kein Recht auf Resignation.‘ Dieser Satz leitet dich – und beschreibt dich hervorragend.“
Marie von Manteuffel engagiert sich seit Jahren an der Schnittstelle von humanitärer Hilfe und politischer Verantwortung – als Referentin bei Ärzte ohne Grenzen, als Mitgründerin von United4Rescue und als Sprecherin für Europäische Zusammenarbeit und Migration im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Ihr Einsatz zeigt, dass europäische Werte nicht nur formuliert, sondern auch verteidigt werden müssen.

In ihrer Dankesrede zeigte sich Marie von Manteuffel bewegt und zugleich kämpferisch. Sie sagte: „Noch etwas unwirklich – es ist mir eine Ehre, in der Runde dieser tollen Frauen und Preisträgerinnen aufgenommen zu werden.“ Zugleich nutzte sie den Moment für eine klare politische Botschaft: „Abschotten und Wegschauen ist keine Lösung.“ Und sie bekräftigte, dass diese Auszeichnung auch Verpflichtung sei: „Die Auszeichnung ist auch ein Auftrag. Ich hatte das Privileg, diesen Weg einzuschlagen, und sehe mich nun in der Pflicht, diesen Weg weiterzugehen.“ Abschließend stellte Marie von Manteuffel fest: „Wir sind gemeinsam so viel stärker. Der Preis zeigt mir, dass ich nicht allein bin.“

Beim anschließenden Empfang wurde das Engagement der Preisträgerin gewürdigt und Raum für Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Gesellschaft und dem Netzwerk der bisherigen Preisträgerinnen geschaffen. Der Abend endete mit vielen inspirierten Gesprächen – und dem klaren Zeichen, dass Frauen wie Marie von Manteuffel das Europa von heute und morgen mitgestalten.