Starke Bildung und Demokratie für Europa: Konferenz des Europarates in Berlin

Am 17. und 18. Oktober 2024 fand in Berlin anlässlich des 75. Jubiläums des Europarates und des deutschen Grundgesetzes eine Konferenz zum European Space for Citizenship Education statt. Organisiert von der Bildungsabteilung des Europarates, in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt, der Europäischen Bewegung Deutschland e.V. (EBD), der Kultusministerkonferenz (KMK) und dem DARE-Netzwerk, stand die Veranstaltung unter dem Motto der Förderung demokratischer Werte und Prinzipien durch Bildungsinitiativen. Ziel war es, die zukünftige Gestaltung eines „Europäischen Raums für Demokratiebildung“ zu diskutieren und den Auftakt der Vorbereitungsphase einzuläuten.

Bildung zur Stärkung der Demokratie in Europa 

EBD-Generalsekretär, Bernd Hüttemann, nahm an einer hochrangigen Podiumsdiskussion teil, die sich mit der Frage beschäftigte, wie Bildung zur Stärkung der Demokratie in Europa beitragen kann. Moderiert von Villano Qiriazi, dem Leiter der Bildungsabteilung des Europarats, waren neben Hüttemann auch Matjaž Gruden (Direktor der Demokratie-Abteilung des Europarats), Luz Martinez Seijo (Mitglied des spanischen Parlaments und Vorsitzende des Unterkomitees für Kultur, Bildung und demokratische Werte in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats) und Thorsten Altenburg-Hack (Leiter des Bildungswesens in Hamburg) auf dem Panel vertreten.

In seinem Beitrag betonte Bernd Hüttemann die historische Verknüpfung zwischen Bildung und Demokratie, die tief in der Arbeit der Europäischen Bewegung verankert ist: „Wir bei der Europäischen Bewegung haben Bildung nie ohne Demokratie gedacht - seit 72 Jahren machen wir mit dem Schülerwettbewerb "Europäischer Wettbewerb" genau das. Education matters!“ Er hob hervor, dass Demokratie nicht allein in der schulischen Bildung gelernt werde, sondern auch in Vereinen und Verbänden. Er warnte jedoch davor, dass das Bewusstsein für diese „Demokratie im Kleinen“ in Deutschland zunehmend verloren gehe und es wichtiger denn je sei, Verantwortung zu übernehmen.

Die Rolle der Europapolitischen Bildung

Im Laufe der Konferenz fanden zudem Workshops statt, die sich mit der Rolle der BIldung und der Jugend bei der Entwicklung des European Space for Citizenship Education auseinandersetzten. Enno Coordes, Referent für Europapolitische Bildung der EBD, brachte hier wichtige Impulse ein. In den Workshops wurde unter anderem darüber diskutiert, wie Bildungsakteure aus formalen und nicht-formalen Bereichen besser zusammenarbeiten können, um eine qualitativ hochwertige Demokratiebildung in Europa zu fördern.

Zukunftsvision: European Space for Citizenship Education

Im Rahmen der Konferenz wurde zudem die deutsche Umsetzung des Referenzrahmens für Kompetenzen für eine demokratische Kultur (RFCDC) des Europarates offiziell vorgestellt. Dieser Rahmen wird eine zentrale Rolle im Aufbau des European Space for Citizenship Education spielen, der als „One-Stop-Shop“ für hochwertige Bildungsressourcen zu demokratischen Werten und Prinzipien dienen soll.

Mit der Veranstaltung wurde ein wichtiger Schritt in Richtung einer gemeinsamen europäischen Bildungsinitiative gemacht, die nicht nur bestehende gute Praktiken sichtbar macht, sondern auch neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Mitgliedstaaten, Bildungseinrichtungen und der Zivilgesellschaft eröffnet.

Die EBD wirkt mit

Die EBD wird diesen Prozess weiterhin intensiv begleiten und sich für eine starke Einbindung der gesellschaftlichen Kräfte und Jugend stark machen, um die europäische Demokratie zu fördern und zu schützen. In ihrem Netzwerk aus über 240 Mitgliedsorganisationen ist ebenso der Bereich von Bildung und Wissenschaft stark vertreten, darunter: Arbeitskreis Europäische Integration e.V. (AEI),  Bundesverband Berufsbildung International e.V., Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (BBB) e.V., Centrum für Europäische Politik (cep), Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP), Deutscher Bundesjugendring e.V., Didacta Verband e.V., Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Europäische Akademie Berlin e.V., Europäischer Verband Beruflicher Bildungsträger e.V., European Council on Foreign Relations, Gustav Stresemann Institut e.V., Hertie School of Governance GmbH, Polyspektiv, Universität Passau sowie der Weltverband Deutscher Auslandsschulen e.V.. Gemeinsam arbeiten diese Organisationen daran, die europäische Zusammenarbeit im Bereich Bildung zu stärken und europäische Werte zu fördern.

Mit unserer EBD-Politik #BildungEU fordern wir: 

Stärkung ganzheitlicher Bildung durch bessere Anerkennung und Förderung nicht nur formaler, sondern auch non-formaler und informeller Bildung. 

Systematische Förderung der Europa-Kompetenz zu Ländern und Institutionen, gemeinsamen Werten und demokratischer Teilhabe. 

Stärkung nachhaltiger, ökonomischer und digitaler Bildung. 

Stärkung beruflicher Bildung und Schaffung einer europaweiten Weiterbildungskultur. 

Bildung für alle sozialen Schichten zugänglicher machen und Fremdsprachen breiter fördern.

Mit unserer EBD-Politik #JugendEU fordern wir:

Stärkung der Jugendabteilung des Europarates, um europaweit Jugendbeteiligung zu fördern.

Das erfolgreiche Jugend-Co-Management im Europarat sollte als Vorbild für verbindliche Jugendpartizipation in der EU und ihren Mitgliedstaaten dienen.

Jugendverbände, die unter politischem und finanziellem Druck stehen, müssen als "Werkstätten der Demokratie" unterstützt werden.

Der Europarat und die EU sollten die Europäische Jugendarbeitsagenda mit Programmen wie Erasmus+ verknüpfen, um Jugendorganisationen zu stärken. 

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