Die EBD

Als Deutschlands größtes Netzwerk für Europapolitik engagieren wir uns gemeinsam mit unseren Mitgliedern in und für Europa. Als überparteilicher Zusammenschluss von über 230 Interessengruppen aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft fühlen wir uns seit 1949 einem klaren pro-europäischen Auftrag verpflichtet.

Mit unserer Arbeit tragen wir zu einem besseren gesellschaftlichen Dialog und Verständnis zur europäischen Integration und den Themen der EU-Agenda bei. Dabei leiten uns drei Überzeugungen: Europäische Demokratie vertiefen , Europas Werten Geltung verschaffen und Europa zukunftsfähig machen. Die EBD ist institutioneller Partner des Auswärtigen Amtes aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Unsere Satzung

Die Satzung strukturiert die Arbeit und Kompetenzen der Europäischen Bewegung Deutschland e.V.. Sie wurde durch einen Beschluss der Mitgliederversammlung vom 15. Oktober 2021 verabschiedet.

Geschichte

Die deutsche Unterorganisation der internationalen Europäischen Bewegung wurde am 13. Juni 1949 unter dem Namen „Deutscher Rat der Europäischen Bewegung“ in Wiesbaden gegründet.
Die Europäische Bewegung war nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden und hatte sich der Förderung der europäischen Integration verschrieben. Eine wichtige Rolle spielten in diesem Zusammenhang Winston Churchill und dessen Schwiegersohn Duncan Sandys. Im Januar 1947 war auf Bemühen der beiden in Großbritannien das „United Europe Movement (UEU)“ gegründet worden, das sich vor allem an der Zielsetzung eines europäischen Staatenbundes orientierte. Im Mai 1948 organisierte Duncan Sandys den sogenannten Haager Kongress, dessen Ziel es war, anschließend Nationale Räte der Europäischen Bewegung zu gründen, die sich auf europäischer Ebene einem Internationalen Rat anschließen sollten. Im Zuge dessen wurde am 13. Juni 1949 der „Deutsche Rat der Europäischen Bewegung“ ins Leben gerufen.

Der Deutsche Rat der Europäischen Bewegung, gegründet 1949, bestand aus 246 Mitgliedern verschiedener politischer Parteien und gesellschaftlicher Bereiche Westdeutschlands. Finanziert wurde er anfangs durch Länderzuschüsse und später durch das Bundeskanzleramt. Mit überparteilichem Charakter setzte der Rat auf internationale Mitwirkung und die Koordinierung deutscher Europaaktivitäten. Ab 1950 entwickelte sich die Arbeit mit regelmäßigen Sitzungen des Exekutiv-Komitees und vier Kommissionen in den Bereichen Wirtschaft, Sozialpolitik, Recht und Kultur. Der Rat übernahm neue Aufgaben, wie die Auswahl von Stipendiaten für das College of Europe und die Organisation des Europäischen Schultags. Zusätzlich mobilisierte er die deutsche Öffentlichkeit durch Teilnahme an Kongressen, Meinungsumfragen und Informationsveröffentlichungen zu europapolitischen Themen.

In den 1960er Jahren wurde die europäische Integration durch den Erfolg der Römischen Verträge von 1957 belebt. Der Deutsche Rat der Europäischen Bewegung strebte eine Modernisierung und engere Verzahnung mit der Europa-Union an, etwa durch die gemeinsame Pressestelle. Er begann erstmals Mitgliedsbeiträge zu erheben, und 1965 waren 22 Organisationen Mitglied im Deutschen Rat. Angesichts der institutionellen Krise der Europäischen Gemeinschaft Mitte der 60er Jahre orientierte sich der Deutsche Rat pragmatischer und betonte die Stärkung des Europäischen Parlaments durch Direktwahlen. Es wurde verstärkt auf die Einbindung der Mitgliedsverbände gesetzt.

Die 1970er Jahre standen im Zeichen der Forderung nach der Direktwahl des Europäischen Parlaments sowie der Vertiefung der interparlamentarischen Zusammenarbeit in Europa. Der Deutsche Rat bediente sich dabei sowohl breiter Öffentlichkeitsarbeit als auch gezielter Einflussmaßnahme auf die nationalen Regierungen. Die zweite Hälfte der 70er war von den für 1979 anberaumten Direktwahlen gekennzeichnet, besonders im Hinblick auf eine breite bürgernahe Öffentlichkeitsarbeit, die den Akzent auf Werbung für Wahlbeteiligung und Information über Parteienzusammenschlüsse auf europäischer Ebene setzte.

Zu Beginn der 1980er Jahre sah sich der Deutsche Rat mehr und mehr mit finanziellen Problemen konfrontiert, weswegen Sparmaßnahmen nötig wurden und der Informationsdienst eingestellt werden musste. Parallel nahm die Zahl der Mitgliederorganisationen stetig zu und es gründeten sich regionale Organisationen. Anfang der 1980er hatte der Deutsche Rat 80 Mitgliedsorganisationen, 1986 waren es 140. Die 80er Jahre waren von einer gewissen „Eurosklerose“ gekennzeichnet, ausgelöst durch Kontroversen um die Agrarsubventionen bzw. den Haushalt der EU, die auch die Aktivitäten des Deutschen Rates lähmten. Dieser konzentrierte sich auf Mobilisierungsaktionen zur zweiten Direktwahl zum Europäischen Parlament 1984 und auf die innere Konsolidierung der Organisation. Die europäische Krise wurde mit der Verabschiedung der Einheitlichen Europäischen Akte (1987), gefolgt von den Vertragsrevisionen von Maastricht (1993) und Amsterdam (1999) überwunden. In diesem Kontext arbeiteten die Bundesregierung und der Deutsche Rat immer enger bei der Diskussion und Information über aktuelle europapolitische Fragen zusammen.

Während der 1990er Jahre wurde der Name der Organisation an den der anderen nationalen Sektionen der internationalen Europäischen Bewegung angeglichen, so dass der Deutsche Rat nunmehr Europäische Bewegung Deutschland (EBD) hieß. Die EBD setzte verstärkt auf eine intensive Bildungs- und Medienarbeit, indem man unter anderem den "Preis Frauen Europas – Deutschland" gründete und ein Forum für Debatten über die Wirtschafts- und Währungsunion oder die EU-Osterweiterung anbot. In den 1990ern zog das Büro des Generalsekretariats der EBD von Bonn nach Berlin um, wo sich auch heute die Hauptgeschäftsstelle befindet.

Im neuen Jahrtausend fokussierte sich die Europäische Bewegung Deutschland (EBD) auf die Arbeit des Verfassungskonvents, um Einfluss auf eine umfassende Neuordnung der europäischen Strukturen zu nehmen. In Zusammenarbeit mit der Europa-Union wurden Positionspapiere zur verbesserten Handlungsfähigkeit und Legitimation der EU erstellt. Ab 2004 wurde die Detailarbeit zur EU durch ein Arbeitskonzept zur Europa-Kommunikation und Europäischen Vorausschau intensiviert. Bedeutende Projekt der EBD sind auch heute die EBD De-Briefings und EBD Briefings, innovative Dialogformen, die zivilgesellschaftliche Gruppen und politische Institutionen in den europapolitischen Kommunikationsprozess einbeziehen. Die Satzung wurde 2006 grundlegend reformiert, um organisatorische und finanzielle Herausforderungen zu bewältigen. Jede Mitgliedsorganisation erhielt eine Stimme in der Mitgliederversammlung und zahlt seitdem einen Jahresbeitrag. Bis Ende 2008 zählte die EBD 153 Mitgliedsorganisationen, inzwischen sind es über 230.

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